Im DLZ Wagenfeld eröffnet eine neue Austellung. Drei Künstlerinnen stellen gemeinsam aus und zeigen die Kraft kreativer Zusammenarbeit. Ihre Werke finden zueinander und geben der Ausstellung den fast schon logischen Namen „Mixtur“.
Wagenfeld – Sie nennen die Ausstellung „Mixtur“ und meinen: „Wir stellen zusammen aus, zeigen Malerei, Grafik, Collage und Objekte.“ Aber das Cometogether im Dienstleistungszentrum (DLZ) in Wagenfeld ist für die Künstlerinnen Dagmar Winkler, Kim Peters und Elisabeth Schuller-Köster mehr als nur eine zufällige Schnittmenge. Was ab heute, Donnerstag, 23. Mai, um 19 Uhr mit einer Vernissage beginnt, ist ein Statement zu einem „Match“. So würden Datingportale es nennen, wenn es zwischen den Beteiligten passt, wenn es zwischen ihnen funkt.
Bei Dagmar Winkler und Kim Peters war das vor etwa sechs Jahren so. „Wir zwei Künstler sollten im Kreismuseum in Syke rund 50 Bilder aufhängen. Das ist nicht so einfach“, erinnert sich Dagmar Winkler aus Syke. Dort wurde der Kunstpreis des Vereins „Kunst in der Provinz“ ausgelobt. Da begann die Übereinstimmung. „Was ein geiles Teil“, fand Peters bei einem Werk. „Das muss dort hin“, ergänzte Winkler. Da spürten die beiden Frauen, dass sie auf einer Welle schwimmen und ihre Werke trotz Unterschiedlichkeit einen Dialog eingehen. Seit dem Zeitpunkt wollten sie einmal eine gemeinsame Aktion auf die Beine stellen. Nicht wegen des Ausstellens an sich, sondern um herauszufinden, welche Berührungspunkte die Werke haben.
„Im DLZ ist unser Hauptaugenmerk die Kombination. Deshalb entschieden wir uns für Themenwände oder Wände, an denen wir clustern.“ Wie die Wand mit Stühlen jeglicher Couleur. Die Entscheidung fiel akribisch geplant mit Skizzen der Wände nach Form und Farbe oder nach Thema aus. „Es soll eine besondere Ausstellung sein. Da traf es sich gut, dass auch Elisabeth Schuller-Köster mit ihren Skulpturen zusagte“, betont Winkler.
Die Laudatio zur Eröffnung der Vernissage halten die Frauen selbst. Winkler sagt, dass sie malt, seit sie einen Stift halten kann. „Ich habe nie mehr damit aufgehört.“ Und sie probiere fast jedes Material aus – von Acryl, über Kohle bis zu Kreide. Sie decollagiert, nimmt Material vom geklebten Papierstapel weg, statt hinzuzufügen. Zweimal gewann sie den Kunstpreis des Vereins. Ihr Tun fußt auf dem Prinzip: Innerliche Vorgänge suchen sich den Weg durch die äußerliche Ausdrucksmöglichkeit in der Kunst.
Kim Peters sagt als Architektin, dass sie bereits mit zwölf Jahren Künstlerin werden wollte. Der Umweg führte über die Architektur. „Ich habe in Hessen in dem Job gearbeitet, bin dann in den Norden nach Sudwalde gezogen und mich dann endlich sieben Jahre lang in verschiedenen Kunstgruppen und an der Hochschule in Bremen in gestaltender Kunst ausgetobt.“ Da konnte sie aus dem Vollen schöpfen und lernte on top Druckgrafik, Kunstgeschichte und Malerei. Sie ist sich sicher: „Es ist gut, auf die inneren Impulse zu hören, frei zu sein und reinzuhauen.“ Beiden Künstlerinnen ist wichtig: „Gut wird es, wenn man zulässt, wieder spielerisch wie ein Kind zu arbeiten.“
Elisabeth Schuller-Köster lebt in Oldenburg und stellt nicht zum ersten Mal im DLZ aus. Das Besondere an ihren Objekten ist die Aktualität im Weltgeschehen oder vor der eigenen Haustür beobachtet. Wie das Objekt „Hoffnung“, einem Floß mit großem Segel, das sicher in den rettenden Hafen führt oder die schwarze Silhouette eines Hauses mit einem Halbmond in Gold auf dem Dach. Es trägt den Namen „Dunkel war´s“. Ihr Material: Verwittertes und verrostetes Altmetall. Unter ihren Händen mit dem Winkelschleifer und Schweißgerät entstehen Worte aus hartem Material. Sie will etwas sagen, prangert lautlos an. Ihre Objekte sind zu Material gewordene Geschichten, keine Soaps mit roten Rosen. Die Ausstellung läuft bis zum 12. September und ist während der Öffnungszeiten des DLZ frei zugänglich.
Text & Bilder: Simone Brauns-Bömermann, Quelle: Kreiszeitung